Bei Knochenkalle stehen immer alle Türen offen.
Er hat Silberbesteck in den Schubladen, Erstausgaben im Bücherregal und den Familienschmuck, den er bis auf Silberreifen und die schweren Ringe in den Ohren nicht trägt, unterm Bett. Die Papiere zu seinem 52er Sedan Deville liegt offen auf der Anrichte, seine Gründerzeitmöbel sind zu schwer zum Davonschleppen, aber der Jugendstil-Nippes seiner Mutter passt in jede Hosentasche.
Trotzdem lässt Knochenkalle die Tore offenstehen und alle Schlüssel stecken.
„Wenn man sicher ist, dass einem hier keiner was klaut, kann man ruhig die Tür auflassen“, sagt er und legt die Hand auf sein Herz.
Hach. Wäre das schön, wenn NIEMAND klaut. Bei ihm nicht und bei niemandem nicht.
das wäre wirklich schön. wirklich, wirklich schön.
In einem Buch las ich mal von einer Figur, die ließ die Haustüre immer unabgesperrt. Es sei interessant hinterher herauszufinden, ob etwas fehle.
Auch eine Variante…
auch eine, definitiv.
Ob es wohl Wunsch oder Sorge ist, es könne ihm jemand das Herz klauen?
wer wünscht sich denn, dass ihm einer das herz weg mopst?
Na ja, so im übertragenen Sinne? Sich endlich so richtig verlieben? 😉
vielleicht kann er es ja, weil er keine angst, dass er dabei was verliert.
Auch ne Möglichkeit. 😉