Ihr Lieben,
ein Montag ist ein guter Tag, um mir dem Bloggen aufzuhören. Wer sich meinen „Blog“ in den letzten Wochen angeschaut hat, hat vielleicht die Veränderungen bemerkt, die hier vor sich gingen (an dieser Stelle herzliche Credits an Franzi von springvisuals, die all die schönen neuen Bilder gemacht hat).
Ich habe das Template geändert und – am Wichtigsten! – eine neue Startseite aufgebaut. 2017 wird für mich einige Großprojekte bereithalten, von dem der Bau unseres Hauses zwar das größte, aber bei Weitem nicht das einzige Vorhaben ist. Außerdem hat mich meine Bloggerpersönlichkeit zunehmend unter Druck gesetzt:
- Sollte ich nicht mal wieder etwas posten? Die Frage war nur logisch und die Antwort war meist: ja, hier ist schon viel zu lange nichts mehr passiert.
- Habe ich etwas Relevantes zu sagen? Möglicherweise. Aber wenn es wirklich so wäre, würde ich doch schreiben und nicht darüber nachdenken, ob mir was einfällt.
- Was könnte möglichst viele Likes und Traffic hergeben? Antwort: Egal. Denn es war die Frage an sich, die mir zunehmend Gänsehaut verursachte.
Bei aller Zuneigung zu denen, die bei mir mitlesen und mir mit ihren Kommentaren und ihrem Engagement nicht nur zur Veröffentlichung meines ersten Romans beigetragen, sondern auch mein Herz erwärmt und erobert haben: Was bedeuten Likes und Shares in diesem digitalen Universum? Und was bedeutet es, wenn ein persönlich angehauchter Schnellschuss mehr Likes & Shares bekommt als ein Beitrag, an dem ich lange gefeilt habe? Will ich um der Likes & Shares willen nur noch schnellschießen?
Darüber habe ich viel nachgedacht.
Ich habe zu viel Unruhe in meinem Inneren gefunden. Die Tendenz, unerwünschten Input mit Verschlossenheit zu beantworten und die Alltagsschönheiten zu vernachlässigen. Das hat nicht nur mit dem Blog zu tun, auf keinen Fall, sondern eher mit den Reizen, denen man als Großstadt-Arbeits-Internet-Erwachsenwerd-Mensch in einer Chaoswelt wie unserer einfach ausgesetzt ist.
Ich möchte diese Unruhe in mir durch Ruhe ersetzen. Ich möchte wieder mehr analog leben und ich möchte meine Energie frisch gebündelt in drei Herzprojekte stecken:
- den Roman „Drei Worte“ veröffentlichen
- meine Kurzgeschichten veröffentlichen
- einen weiteren „Oskar Kuchenbuch“ illustrieren lassen und veröffentlichen
Dafür mache ich nun meinen Geist und meinen Schreibtisch frei: Statt des ständig nach neuem Futter rufenden Blogs steige ich auf eine stabile Webpräsenz um. Hier finden sich Beiträge nun nicht mehr chronologisch, sondern übersichtlich per Menü: Außerdem habe ich für die wichtigsten Bereiche einzelne Seiten mit allen Infos erstellt:
- meine Veröffentlichungen: „Druckstaueffekt“ und „Oskar Kuchenbuch„
- mein Reisebericht „African Journal: Tansania„
- meine gesammelten Tipps zu Berlin sowie zum „Berlin für RocknRolla„
Die Kurzgeschichten sind bereits entfernt. Meine Plaudereien aus dem Nähkästchen „Family Stuff„, „Rosti: Lada Love“ und „Bride Side of Life“ bleiben hier aber genauso erhalten wie der Knochenkalle und das Musikjournal-Archiv. Vielleicht wird hier und da auch noch mal etwas hinzugefügt werden (meine Oma fallen ja manchmal noch neue Stories ein).
So. Nun muss ich erst mal durchatmen und schlucken.
Denn von euch, den Bloggern, Abschied zu nehmen, fällt mir nicht leicht und deswegen „gehe“ ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Seit 2010 blogge ich nun und in dieser Zeit haben sich kleine und größere Kontakte geknüpft, ich bin roten Fäden gefolgt und habe manchmal mitspinnen dürfen – das war schön. Ohne diese Zeit, ohne euch, wäre ich sicher nicht, wo ich bin. Ich werde auch nicht aufhören zu lesen, nur weniger aktiv sein. ich werde auch nicht ganz aufhören zu schreiben: Denn die Herzprojekte werden hoffentlich Updates brauchen, wenn sie zum Abschluss kommen. Und vielleicht treffe ich ab und an den Knochenkalle. Oder meine Großeltern holen eine neue Anekdote aus dem Nähkästchen.
Außerdem trifft man sich immer zwei Mal: Es gibt einen Plan, der mich zurückführen wird. Allerdings schwebt der noch weit-weit weg in unkonzeptionierten Sphären. Und wie gesagt: das Haus (auf das ich mich unbändig freue und das Teil der Sphären sein wird).
Kurz und gut: auf Wiedersehen, ihr Lieben.
Es war wunderbar mit euch.
Schade. Aber es war ja eh recht still und somit keine zu große Überraschung.
Ich wünsche dir und euch viel Erfolg und Spaß bei den Projekten.
Auf bald einmal 😊
Genau – wegen der Stille ist es kein echtes „schade“. Und wir sehen uns wieder. Ganz bestimmt.
Ich habe immer gerne bei dir gelesen und wünsche dir viel Erfolg und Freude bei deinen Projekten! Liebe Grüße! Mathilda
vielen dank ❤ ich würde mich freuen, wenn du auch die projekte weiter gern lesen magst. liebste grüße und auf bald!
Dann auch kurzum: lebe wohl.
Analog leben ist immer wichtiger. Und wenn du erkennst, dass der Blog mehr Unruhe bringt als Freude schenkt, dann ist es immer dir richtige Entscheidung.
Viel Freude bei all den spannenden Projekten und deinen Herzensprojekten! Liebe Grüße, Marion, dich nicht aus den Augen verlierend : )
genauso so. wir hören ganz bestimmt, liebste marion!
Auf bald in Berlin und niemals geht man so ganz. 😎😚 Danke für so viele schöne Zeilen.
rock’n’roll forever! melde dich, wenn du mal wieder plattenkaufen gehst 😉
Auf jeden Fall 😎
Ich bin mir sicher, dass es ein „Auf Wiedersehen“ sein wird! Panta Rei – wie schon die Griechen sagten und ich bin gespannt, wo Dich Dein persönlicher Fluss hinbringen wird. Deine Seite wird in meinen RSS-Feed eingespeichert, dann verpasse ich keinen Knochenkalle oder Crowdfunding oder wenn Du die Buchmesse auf Links drehst! Ich wünsche Dir alles erdenklich gute und danke Dir für all die schönen sinnmachenden und anregenden Worte 🙂
ich freue mich über diesen ehrenplatz und über deine lieben worte!! und muss jetzt noch einmal ganz schön schlucken…
Dann wünsche ich alles Gute für die nahe und ferne Zukunft – und hoffentlich auf Wiedersehen 🙂
ganz, ganz bestimmt. der text wird immer ein teil sein – wenn nicht im blog, dann doch bereits eifrig auf andere art!!
Hachja, ich liebäugele auch schon immer mit dem Ende. Wenn man nur noch schreibt des Bloggens willen, ist es irgendwie zu schade. Viel Erfolg dir mit den neuen Projekten und dem Haus! 🙂
ganz genau! dieses gefühl ist nicht mit der freude zu vergleichen, die die bloggerei eigentlich bringen soll 🙂 vielen lieben dank und ich komme wieder… mit freude!
Analoges Leben ist am Ende geiler!
Genieße die Zeit und mach das Beste draus 🙂
… und dasselbe für dich!! ich bleibe dem zweitprojekt auf den fersen ❤
Alles Liebe.
das ist gut, was du da schreibst. das betrifft mich auch.
… obwohl ich traurigst wäre, wenn ich von dir keine geschichten mehr kämen 🙂
Mach´s gut, Sabine (ich bin ganz sicher, das tust Du)! Zum Einzug ins Haus, irgendwann, reiche ich Dir hier und jetzt schon mal virtuelles Brot und Salz.
Adieu
awww. vielen dank ❤