Schreib nichts, was du nicht selbst auch lesen willst, klar?
Alexander Winter sagt das zu mir und löst so in einem Satz zwei Wochen Schreibblockade und Herzkammerdruck in Wohlgefallen auf. Hier habe noch gejammert, dass ich es nicht schaffe, meinen Protagonisten ins Unglück zu stürzen – Tatsache war, dass ich einfach nicht die richtige Art von Absturz im Kopf hatte.
Stattdessen klammerte ich mich an einem schönen Absatz fest, den ich um jeden Preis drin behalten wollte. Daran habe ich mich richtig aufgehängt – es war, als wenn man nach Italien wandern wollte, aber immer wieder Abstecher zurück an die Nordsee machen würde.
Ich habe mich wiederholt verlaufen, dabei hatte ich doch gar keine Lust auf Irrung & Wirrung. Ich wollte was Klares! Und das kam mit obigem Satz und der zweiten uralten Schreiberwahrheit:
Kill your darlings.
Ich strich den geliebten Absatz, fasste Italien ins Auge & tadaa: la vita è bella again. (Meins zumindest, denn der Held zerstörte sich klar & einfach selbst. Wie es sein soll.)
Der Arme.
(Im Darlingekillen bin ich so was von schlecht …)
… ich auch, aber oft ist es tatsächlich die einzige möglichkeit, weil ich um des lieblings willen viel zu viel müll in kauf nehme 😀
Lang leben die Antihelden! (Oder auch nicht)
hähä…