„Mach doch mal so’n SMS-Service auf“, sagt sie während sie die von mir vorfomulierte lockerflockige Anfrage für einen gemeinsamen Kinobesuch in ihr Handy tippt, und damit ist sie nicht die Erste.
Für die eine Freundin schreibe ich freundlich-aber-bestimmte Verpiss-dichs für einen anhänglichen Verehrer mit Stalkerpotential, für die nächste ein paar Schmetterlingsverbreiter. Macht Spaß. Und wäre vielleicht sogar ein sinnvolles Geschäftsmodell in einer Zeit, in der man sich wortwörtlich alles bestellen kann. Ich sehe mich schon im feinen Kostümchen (= in zerrissenen Jeans und Schlabber-Zombieshirt) in meinen gepflegten Geschäftsräumen in Mitte (= Sofa in Treptow) per Headset die Gespräche annehmen:
„Na dann, junge Frau: Bitte wählen Sie per Tastatureingabe den aktuellen Panikgrad:
1: ja, könnte ich jetzt auch selber, hab aber keine Zeit/Lust/Hand frei
5: waaaaaaaaaaaaaaaaahahahahaaaaaaaaaaaahihihi
… Sie haben gewählt? Alles klar. Dann beschreiben Sie mir kurz das, was Sie eigentlich erreichen wollen… ah ja. Und jetzt Ihre Ängste. … ach wirklich? Na ja, dass das Quatsch ist, wissen Sie ja selber, nicht wahr? Gut. Dann erreicht Sie in 2 Minuten eine vorbereitete Nachricht. Bitte achten Sie vorm Weiterleiten darauf, für Sie typische Tipp- und Kommafehler zu integrieren, aber das kennen Sie als Flatrat-Userin ja schon. Wir freuen uns, dass wir helfen konnten – bitte beehren Sie uns bald wieder.“
So weit, so gut. Jetzt müsste ich nur noch wissen, was ich Sinnvolles in meine eigenen Nachrichten reinschreiben soll.
Klingt nach einer klasse Geschäftsidee XD
sag ich ja 😀 willst du ein abo?
Wie bei „Goodbye Lenin“ Am Ende immer „mit sozialistischem Gruß “ 😜
Ruf doch dort an: Die können dir bestimmt was Tippfehlerfreies liefern! 😉
Aber was du sagst trifft es: man müßte sein Innenleben extern verwalten lassen. Selbst bekommt man es nie hin. Nur für andere. 😉
„das innenleben extern verwalten lassen“ – das ist der schönste ausdruck, den ich seit langem las!! großartig.
und ja. stimmt, leider.
Danke für die Blumen 🙂
Aber wenn man es besser könnte, wo bliebe der Anreiz sich mit sich zu beschäftigen?! Nacher wären wir noch keine selbstzentrierte Gesellschaft mehr!
das wäre ja nicht zu verantworten!! wo kämen wir denn da hin?!
Narnia.