#3 Über Stolz & Handwerk.

Du kriegst Presse, wenn du mir die Wahrheit erzählst.“
(Oliver Wagner)

Vorausgegangen war diesem weisen Spruch eine Diskussion darüber, dass jedes Interview ein Geschäft ist. Wenn man sich darüber im Klaren ist, dass man als Interviewer nicht nur etwas vom anderen will, sondern auch der Gesprächspartner etwas von einem selbst, sind die Fronten im Wesentlichen schon mal geklärt.

Dass man selbst nichts hören will, was einem Pressemeldungen nicht längst mundfertig serviert haben, versteht sich von allein. Dass der andere einem oft am liebsten nichts anderes als das servieren will… nun ja. Aber man kann ihn wohlmöglich vom Gegenteil überzeugen. Denn Pressemeldungen wiederkäuen ist nicht nur clean, sondern auch langweilig – und zwar für alle Beteiligten, einschließlich Leser.

Und wenn’s mal unbequem wird, ist es wenigstens nicht öde. Hier kommen wir außerdem zu der zweiten (leicht abgewandelten, weil nicht mitgeschriebenen) Wagner’schen Weisheit: Kein ernstzunehmender Interviewpartner wird sauer, solange du deine Fragen gut vorbereitet hast.

Also: Stand tall, stand proud und mach den besten Deal, der sich rausholen lässt.

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22 Gedanken zu “#3 Über Stolz & Handwerk.

    • rocknroulette schreibt:

      sehr interessanter ansatz! aber geht es dabei wirklich, um das, was jemand „hören will“?

      in diesem fall: mit „wahrheit“ war gemeint, dass nicht all das hübsche, glattpolierte zeug wiedergekäut wird, was in den pressemeldungen steht. sondern mehr als das – hintergründe, eigene meinung etc., nicht allgemeingültig vielleicht, aber „wahrer“.

      • medienillusion schreibt:

        Gemeinsamkeiten ergeben sich aus gemeinsamen Vorstellungen davon, wie die Welt zu sein hat. Differenzieren die Vorstellungen darüber, trennen sie die Menschen. Streben die Menschen gar danach, den Wettbewerb zu huldigen, dass ihnen womöglich selbst die Welt gehören soll, werden sie zum Gegner der anderen. Haben die Menschen keine Vorstellung davon, wie die Welt zu sein hat, haben sie auch keine eigene Wahrheit.

        Insofern ist es äußerst wichtig zu erkennen, welche Wahrheit jemand hören möchte. Will sagen, es ist unser Egoismus, der uns auseinander treibt.

        Die meisten Menschen kennen eh keine andere Wahrheit, als diejenige, die in der Zeitung steht. Es wird immer uninteressanter, sich mit den Leuten abzugeben, die diese Wahrheit ihre eigene nennen.

      • rocknroulette schreibt:

        ja, ich hab deinen artikel gelesen.
        und in den zeitungen steht ja auch gern das, was in den pressemeldungen steht. von daher meinen wir tendenziell schon das gleiche, glaube ich?

      • medienillusion schreibt:

        ❤ Herzlichen Dank! Wenn Du damit meinst, dass ein jeder eher seinen Träumen folgen solle, also seinem inneren Selbst, weniger den verdrehten Wahrheiten, die von außen kommen, dann stimmen wir überein. 😉

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