Etwas anderes als es werden sollte.

Das war der ursprüngliche Titel einer Geschichte, die ich vor einem Jahr überarbeitet habe – um mir Mut zu machen für das, was kommt. Um mir zu sagen, dass es verschiedene Wege gibt und verschiedene Werte, die am Ende unterschiedlich und doch gleich schwer wiegen.

So eine Geschichte wollte ich wieder schreiben. Für das, was kommt. Dafür, dass etwas kommt.

Was damit anfängt, dass die Worte nicht kommen. Und was dann kommt, ist flach wie eine abgenutzte Schuhsohle. Platt wie eine Flunder und ausgelutscht wie ein drei Tage alter Kaugummi. Leiernd wie ein Hamsterrad, in dem keiner mehr läuft. Und dann kommen die Fragen. Eigentlich nur die Frage aller Fragen.

Wozu.

„Wozu?“, lacht Knochenkalle, „wozu, das fragst du einen, der Särge tischlert für die, die auf See bleiben und deren Grab so nass ist wie ihr Friedhof leer?“ Er schüttelt den Kopf, dass seine Ohrringe klingeln.

„Wenn du anfängst, bei dem, was du liebst, nach dem Warum und dem Wozu zu fragen, dann kannst du es gleich bleiben lassen. Wenn du es für jemand anderen machst, ist das schon arg genug.“

Er legte das Schleifpapier fort. „Wenn ich einen Sarg baue, dann denke ich an den, der niemals darin liegen wird. Ich denke an ihn, welches Holz er gern roch, wie rau seine Hände waren beim Handschlag und wie dunkel der Tag als er über Bord ging. Ich frage nicht nach dem Geld, ihm gehört es ohnehin nicht mehr. Ich gebe ihm nur, was er verdient hat.“

Er setzt die Säge an und reicht mir den Hobel: „Jeder kriegt am Ende, was er verdient. Nach dem Warum fragt dann keiner mehr.“

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13 Gedanken zu “Etwas anderes als es werden sollte.

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