Auf Anregung von skyaboveoldblueplace habe ich angefangen, meine Familiengeschichte(n) aufzuschreiben. Das ein oder andere wird hier auch auftauchen… nicht immer ist alles ganz wahr, aber dennoch bewahrenswert: so zum Beispiel die Geschichte, wie meine Oma in den Sechzigern den Grundstein für einen Trend legte.
Früher, schon als sie noch in Hannover-Stöcken wohnten, hat man Opa regelmäßig Skat gespielt. Die Skatabende fanden reihum bei den Skatbrüdern statt; und weil die Männer nicht nur spielen wollten, haben die Frauen sich um das passende Essen gekümmert. Dabei gab es nicht nur Schnittchen, sondern oft auch Kuchen.
Für einen solchen Abend, vermutlich in den frühen 60ern, hatte meine Oma einen Sandkuchen gebacken. Alles war bereit – sie musste ihn nur noch aus dem Ofen holen. Doch plötzlich riss das Pergamentpapier, der Kuchen fiel zu Boden und zerbrach in tausend kleine Stücke.
Es war weder die Zeit, noch das Geld für Ersatz vorhanden – aber es geht nichts über findige Einfälle: Schnell war eine Schokoladenkuvertüre erwärmt, die Stücke wurden hinein getaucht und das Ganze abends als „Spezialität des Haus: Stöckener Brocken“ angepriesen.
Es ist wohl überflüssig zu sagen, dass diese „Spezialität“ großen Anklang fand und meine Oma später noch so manchen Kuchen mit Absicht zerbröselt hat.
Aus der Not geboren und doch ganz ausgegoren 😉 jetzt ist mir auch nach ein paar schokoladenüberzogenen Sankuchenstückchen 😀
ist ja auch mittlerweile der totale hit! schade, dass sie kein patent drauf angemeldet hat, sonst wären wir jetzt sandkuchenmillionäre.
Eine kluge Frau, deine Oma 😉
werd ich ihrausrichten, dann wird sie sicher kichern 😀 und ein bisschen stolz sein.
Liebe rocknroulette,
das ist ja schön! Ich freu mich schon auf die nächsten Oma-Geschichten, derweil mir das Wasser im Munde zusammenläuft.
Einen Gruß an die Oma und die Stöckener Brocken (man sollte es patentieren lassen…)
Liebe Grüße, Kai
du warst eine prima inspiration auf jeden fall! die grüße werden gern ausgerichtet.
Tolle Idee die Familiengeschichten zu sammeln! Und tolle Geschichte, die Du jetzt in Deiner Blog-Schatzkiste ein zu Hause gegeben hast. 🙂 Schön!
man fängt an darüber nachzudenken, wie viel zeit einem noch bleibt, um die geschichten zu sammeln.
außerdem habe ich die alten stories immer wahnsinnig gern – früher war vielleicht nicht alles besser, aber eben doch anders.
Absolut. Ich liebe alte Familiengeschichten.
das beste. was besseres kann einem gar nicht erzählt werden!
Stöckener Brocken – schon allein der Name ist der Knaller…. Echt dufte deine Oma!
das wird sie freuen… und man wundert sich – wenn sie WILL, kann sie wirklich witzig sein.
Das solltet ihr zum Anlass nehmen und zusammen eine Cake-Pop-Party mit Omas Originalen schmeißen. Liebe Grüße an sie!
vielleicht kann ich sie dazu bringen, dass sie mal wieder was fallenlässt. für die familie gibt es in der regel einen megaaufwändigen Mohnkuchen mit handgemahlenem mohn, natürlich. meine oma, die königin des küchenopiums 😀
Die Königin des Küchenopiums! Da gibts wohl noch einige spannende verrückte Geschichten von deiner Oma zu erzählen 😉 Freu mich schon auf die Fortsetzung!
ich mich auch. muss mich in einer ruhigen minute mal hinsetzen. sie haben mir schon so viel erzählt, da muss doch was zum niederschreiben hängengeblieben sein.
Wunderbar. Eine famose Oma und eine famose Geschichte. Danke für’s Aufschreiben. Erinnert mich an die Skatabende im Haus an der Biegung des Flußes. Herrlich…
ich verstehe von skat ja so gar nichts… und dann sitzt die ganze familie da und brüllt: „60!! mit SECH-ZIG hat er verloren!!“ und ich so: o.O
Ich habe mich immer über die Begleitsprüche zerbastelt. Hosen runter! Spitze, Spitze, der Feind erscheint mit Mütze!…
Heute kann ich nur noch Strohmannskat. Aber vielleicht ist das wie Fahrradfahren?! Man müßte ja glatt…aber, ach, die Zeit, die Zeit.
hahahaha. made my day! hosen runter, mützenspitze!
Das gezischelte „Pssstnichtsolautvordenkindern!“ von Frau Mama habe ich erst später verstanden…
😀
Schokokuchen ist zwar nicht mein Lieblingskuchen, eher weit davon entfernt – aber solche Findigkeit ist immer bewundernswert.
eigentlich sollte es ja auch ein formschöner sandkuchen sein 😀
Crazy, Skat spiel ich zwar nicht aber Stöcken is my Ghetto 🙂