DYNAMITE #83: 5 Years Of Migraine Records.

Heiß war es – und stickig. Ein paar Hipstermädchen hatten sich auch eingefunden und schwankten ziemlich sturzbetrunken im Stroller-Rudel herum. Sie haben an diesem Abend zwei Dinge gelernt:

  1. Fettköpfe gehen nicht darauf ab, wenn irgendwelche minderjährigen Mäuschen vor ihnen probeknutschen.
  2. Wenn man einer Rockabella in die wohlfrisierten Haare fasst, setzt es Ohrfeigen. Und zwar gewaltig, denn im Gegensatz zu den Entcoffeiniert-und-fettfrei-Soja-Zaunlatten haben Rock’n’Roll-Mädchen ordentlich Bums im Kleidchen.

Also, ich hatte Spaß. Danke an Stephan „mit ph!“ Zwickirsch von karoshiphoto für das Bild!

5 Years of Migraine Records

Es gibt 37 Arten von Kopfschmerzen, die man selbst behandeln kann, und der Katerkopf nach einer erfolgreichen Migraine-Geburtstagsfeier gehört zum Glück dazu. Im ausverkauften Roten Salon an der Berliner Volksbühne drängten sich gut 300 Rockabillys, die 40s-Gang, Preußen Reb’s und Drapeträger, ein paar Hillbillys und eine kleine Handvoll Normalos, die sich zwischen all feingemachten Rock’n’Rollern etwas verloren ausnahmen. Alles in allem: ein feier- und tanzlustiges Publikum.

The Round up Boys starteten den Abend mit klassischem 50s-Hghschool-Sound. Die vier Lokalmatadore spielten mit viel Schweiß und Hingabe Eigenes und Cover von Lois Porter bis Fats Domino. Mit der Stimmung stieg auch die Temperatur im Saal – nach der ersten Live-Musik-Runde setzte eine regelrechte Flucht Richtung Frischluft ein.

Nach einer Pause von gefühlten anderthalb Stunden ging es weiter mit dem original John Lewis R’n’R Trio – plus Piano. Die Briten heizten mit Hillbilly, Instrumentalem und reichlich Uptempo-Nummern von Hank Williams bis Blues Brothers weiter ein. Zwischen den Bands leerte sich das Tanzboden dank Raucherquote – und wer drinnen blieb, tanzte mit den DJs Wildcat Udo und Aloha Stroller und Jive bis die Füße qualmten.

Highlight des Abends: Der Zeichner und Montesas-Sänger Marcel Bontempi aus Nordhessen mit den frisch zusammengewürfelten Sinners. Mit insgesamt sechs Leuten wurde es richtig voll auf der kleinen Bühne, mit dabei u.a. Bandkollegin Ira Lee und die Round up Boys. Bontempi erfreute dabei nicht nur mit einem höchst schwungvollen Mix aus Rockabilly und Hillbilly, sondern lieferte mit lebhafter Mimik und viel Körpereinsatz auch die ansteckendste Bühnenperformance ab.

Als Headliner traten um 2 Uhr früh schließlich die alten Herren um Bill Fadden an. The Rhythmbusters hatten Tanzbares dabei – so glühten die Schuhsohlen bis in die frühen Morgenstunden weiter. Let’s raise your glasses, happy Birthday, Migraine Records! Vielen Dank für diesen wahrlich heißen Abend! Jetzt müsste nur noch ein Mittel gegen wundgetanzte Füße erfunden werden.

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