Man könnte meinen, die Herren Ruiz und Tedesco seien mit ihrem frischgeschlüpften Zweitprojekt The Devil’n’Us derzeit völlig ausgelastet – immerhin werkeln sie hier fleißig am ersten Album. Aber ein echter Rock’n’Roller ist natürlich dabei, wenn im Home of Rock’n’Roll zum ersten Birthday Bash des Jahres eingeladen wird.
Stammgäste des Clubhouse vom Firestation R’n’R e.V. im Randbezirk Köpenick wissen zwei Dinge: Dass diese Location ein ziemlicher Geheimtipp ist und das auch für den Weg dorthin gilt. Als Neuling irrt man nämlich eine Weile herum, bevor man auf dem abbruchreifen Hofgelände einer Tanzschule endlich vor dem Metalltor mit dem Hinweis „Nur für Mitglieder“ steht. Aber die Suche lohnt sich, denn drinnen kommt an diesem Abend mit Blue Rockin‘ geballte Rock’n’Roll-Power auf der Bühne.
Ugly, nasty, raw – mit „Running High“ starten sie in ihren dreckigen Mix aus Rockabilly und Sixties-Garage, und würzen dann mit einem heißen Schuss Oldschool nach. Im vergangenen Jahr haben die Berliner mit „Deep From The Heart“ ihr viertes Album herausgebracht, und das garantiert echte Tanzbarkeit. Während bei Joe Tedeso am Kontrabass, Pete Padrone an der Gitarre und Bruno Ruiz an den Drums der Schweiß zu fließen beginnt, wird „Boppin & Rollin“ auch auf der Tanzfläche Programm.
Es folgen u.a. „Dark Denim“, die ersten „Evil Wodka Shots“ – in flüssiger und musikalischer Form –, „Svalutation“ als Hommage an die italienischen Wurzeln von Sänger Joe, der „Killer Depression Blues“ und schließlich das unschlagbare „Love Me“. Bei Letzterem holpert der Publikumsgesang etwas, aber vor dem Encore sind bei „Einer geht noch, einer geht noch rein“ alle wieder textsicher dabei.
Mit Erfolg: Erst nach drei Zugaben wird schließlich Platz gemacht für die Hot Wheels. Und am Ende des Abends dürften sich Neulinge wie Stammgäste einig sein: Home, sweet Home of Rock’n’Roll.