Ihre Markenzeichen: Knallrote Haare, eine rauchige Rock’n’Roll-Stimme und full power. Im Interview plaudert Tiger Lilly Marleen über die Bandgründung in Japan, Songwriting, die Pläne fürs neue Album und die Problematik, in einer männerdominierten Szene eine Frontfrau zu sein.
Ich treffe Tiger Lilly Marleen mitten im wilden Party-Kreuzberg in einem kleinen Café am Heinrichplatz. Die Sängerin der Berliner Killbilly-Band ist im echten Leben sehr viel weniger geschminkt als auf der Bühne, auch das Lackkleidchen ist heute im Schrank geblieben. Aber eine echte Powerfrau kann auch ohne Drama-Outfit Vollgas geben.
Ich bin ein bisschen überrascht, du siehst gerade ganz anders aus als auf der Bühne.
Tiger Lilly Marleen: Ich hab ja ausnahmsweise mein Latexkleid zuhause gelassen, und meine Schulmädchenuniform auch (lacht).
Das wird es sein. Fangen wir vorn an: Du bist ja gebürtige Berlinerin. Kommst du aus Kreuzberg?
Tiger Lilly Marleen: Ja, ich bin hier in Kreuzberg 36 geboren. Am Ende der Adalbertstraße in der Nähe des U-Bahnhofs Kotbusser Tors ist der „Kinderbauernhof am Mauerplatz“, da bin ich eigentlich aufgewachsen. Am Lausitzer Platz ist die Heinrich-Zille-Grundschule, auf der ich war, und am Heinrichplatz war mein Kinderladen. Ich bin also ‘ne richtige Berliner Göre ….
Wenn du erzählst, dass du eigentlich relativ spät darauf gekommen bist, dass du singen kannst… kannst du ein Instrument spielen?
Tiger Lilly Marleen: Ich spiele Klavier, seitdem ich acht Jahre alt bin. Ich bin jetzt nicht die Mega-Pianistin, aber es reicht zum Komponieren und um mich selbst zu begleiten, ich hab da auch schon Vieles komponiert, und ich schreibe auch Texte. Also, bevor ich entdeckt habe, dass ich singen kann, habe ich eben auch englische Gedichte geschrieben. Die konnte ich mit der Bandgründung dann als Songtexte verwenden. Das hat sich so ergeben, denn zuerst haben wir auch als Coverband angefangen.
Auf eurer ersten EP war ja eine ganz wilde Mischung von Alice Cooper bis Trio drauf.
Tiger Lilly Marleen: Ja, total. Das war auch ganz witzig, aber ich hatte immer meine Texte und hab drauf gepocht dass wir eigene Lieder machen und zu den Jungs gesagt: „Leute, lasst uns mal was Eigenes machen, ich habe hier eine Melodie und einen Text.“ Alle haben erst gestöhnt, denn die hatten ja auch noch andere Projekte, waren aber dann doch begeistert. Lustigerweise war „Don’t You Get To Drunk To Fuck“ auch unser erster gemeinsamer eigener Song.
Stimme entdecken beim Karaoke
Nochmal zurück zur Stimme – wie hast du die entdeckt?
Tiger Lilly Marleen: Beim Karaoke! Es gab 2002 und 2003 immer so Karaoke Wettbewerbe in einem Club in Berlin. Da habe ich mich sozusagen erprobt… ich war da mit Freundinnen und aus unserer Clique werde ich immer so ein bisschen vorgeschickt: „Los, Marleen, geh mal, du traust dich doch….“ Ich habe dann irgendwas gesungen, was ich kannte: „Rescue Me“ oder so, und alle so: „Huch!“… und ich selber auch „Huch!“. Da gab es einen richtigen Aha-Effekt, als meine Stimme so über das Mikrophon donnerte. Alle Leute waren ziemlich begeistert! Das habe ich ein paar Mal gemacht, denn diese Karaoke-Partys gab es ja immer mal wieder, und irgendwann war es schon so, dass die anderen Karaoke-Teilnehmer meinten: „Oh nein, Marleen ist wieder da, die gewinnt doch schon wieder!“ Es waren ja Contests und ich hab da öfter gewonnen.
Da ist dann der Wunsch gewachsen, eine Rock´n‘Roll-Band zu gründen. Aber es war richtig schwer, Leute zu finden, die dasselbe wollten wie ich. Ich habe mich dann auch im Jazz probiert und ein bisschen Musical gemacht, aber erst durch die Japan-Reise habe ich die richtigen Leute gefunden. Dann, als ich wieder zurück in Berlin war, dauerte es schon noch, die Sache richtig anzugehen und zu sagen: „Ey, weißt du noch, komm, lass uns jetzt mal probieren…“, aber da muss man eben hartnäckig sein.
Apropos hart bleiben: Kannst du denn jetzt schon einigermaßen von der Musik leben?
Tiger Lilly Marleen: Ja, na ja, ich mache noch alles Mögliche für anderen Bands nebenbei. Ich hab immer mal wieder was für Knorkator, Mad Sin und The Porters gemacht, oder im Studio irgendwas eingesungen. Solche Sachen gibt es immer mal und von der GEMA gibt es tatsächlich ab und zu auch mal ein bisschen Geld. Ich mache aber auch noch alle möglichen anderen Jobs oder hol mir irgendwo Geld her…
Wie sieht irgendwo Geld herholen dann aus? Alte Männer im Park überfallen?
Tiger Lilly Marleen: : Ey… eigentlich keine schlechte Idee. Im Zombiekostüm (lacht). Nein, ich bin eigentlich ganz gut darin, mir Förderungen an Land zu ziehen. Und da ist Berlin – auch Deutschland – ein Paradies für Musiker. Man muss sich organisieren und die Ohren offenhalten, man muss sich immer bewerben – aber ich krieg das Geld für die Band. Ich kenne da gar nichts. Für mich ist das auch spannend, wie so ein Wettkampf, mir macht das richtig Spaß.
Männerideale vs. „Too Drunk To Fuck“
Bei euch gibt es ja auch was Besonderes zu fördern, denn Frauen im Psychobilly/Punkabilly gibt es ja nicht so viele.
Tiger Lilly Marleen: Mittlerweile schießen aber Psychobilly/ Punkbands mit Frontfrauen doch wie Pilze aus dem Boden. Den richtigen Anfang haben ja Sin Alley gemacht, das ist ja bestimmt schon 15 Jahre her, dann kamen die Horrorpops und dann The Creepshow, die praktisch mit einem Fingerschnipp alles eingenommen haben. Und an denen wurde dann auch alles gemessen. Die waren unheimlich schnell dabei. The Creepshow sind ja auch gut, keine Frage, aber dann kamen auf einmal so viele, die auch so sein wollten.
Ich oute mich jetzt mal, denn normalerweise bin ich eher ein Fan von Männergesang. Es gibt ganz wenige Frauen, die ich wirklich mag, zum Beispiel Imelda May…
Tiger Lilly Marleen: : … oh ja…
… und Bonsai Kitten gehört eben auch dazu, weil deine Stimme zum Beispiel auch nicht so poppig ist. Das ‚Poppige‘ ist aber etwas, was The Creepshow meiner Meinung nach hat, weswegen sie bei einer breiteren Masse vielleicht einfach leichter ankommen.
Tiger Lilly Marleen: Sarah Blackwood hat schon eine gute Stimme und sie ist Vollblut-Musikerin. Sie ist authentisch und das hört man auch. The Creepshow machen gute Lieder, keine Frage, obwohl sie jetzt das Rad auch nicht neu erfinden. Die bleiben im Gehörgang, weil sie sich auch altbewährter musikalischer Mittel bedienen. Sie haben allerdings das Alleinstellungsmerkmal mit der Schweineorgel und den Kontrabass. Aber was die eigentlich machen, ist Punkrock. In der Kombi ist es dann eben doch neu, in dem Sinne haben sie eben auch gleich mehr Leute angesprochen, als nur die „Psychobilly-Szene“ und das ist auch nie verkehrt (lacht).
Aber ihr seid ja jetzt auch nicht nur Psychobilly.
Tiger Lilly Marleen: Stimmt, finde ich auch. Wir haben sehr wenig Psychobilly. Rockabilly schon gar nicht mehr, das erkläre ich nur den „Laien“ so, denn die können mit Rockabilly oft noch mehr anfangen, als wenn ich Psychobilly sage. Ich würde uns aber eigentlich erst mal so als Punkrock-Band bezeichnen, mit Kontrabass. Aber weil das eben auch nicht zu 100% stimmt, haben wir gesagt, das ist Killbilly. Das ist noch mal was anderes und was Eigenes.
Hast du sonst das Gefühl, dass du dich als Frau unter Psychobilly-Bands schwerer behaupten oder durchsetzen kannst?
Tiger Lilly Marleen: Na ja, sagen wir mal nicht durchsetzen, aber es ist eben viel schwieriger, angenommen zu werden. Das ist eine Männerdomäne. Bei den Männern, den Jungs, die das machen, und auch den Veranstaltern kriegen wir das auch direkt mit… ich will ja keine Namen nennen (lacht), aber generell ist eben die Tendenz zu sagen: „Frauenbands? Häh? Mag ich nicht“. Es ist eben eine Männerdomäne, die wollen eher Songs über geile Girls und schnelle Autos. Aber wenn die Mädels selber mal was zu sagen haben, anstatt „ich bin dein sexy Ding, mach mit mir, was Du willst“, dann wollen sie das gar nicht hören oder sehen. Es ist doch schon eine etwas konservativere Szene.
„Too Drunk To Fuck“ hören sie dann wohl eher nicht so gern.
Tiger Lilly Marleen: (lacht) Wahrscheinlich! „Wie, ich krieg keinen hoch… stimmt doch gar nicht!“ (lacht) Aber was mich quasi mehr erschreckt, ist, wenn man dann bemerkt, dass es auch bei den Frauen der Szene so läuft. Wenn z.B. du auch sagst, du magst keinen Frauengesang, dann wird der eben auch schon wieder von vornherein ausgeschlossen. Da gibt es leider innerhalb der Frauen auch kein Zusammengehörigkeitsgefühl. Das ist krass, denn ich persönlich höre eigentlich lieber Frauenstimmen, bzw. Musik von Frauen. Nicht nur, aber ich höre gern The Distillers, Hole, Sin Alley oder auch Fiona Apple. Ich liebe auch Madonna und No Doubt… also alles mit Frauenpower, was ab nach vorne geht, finde ich super.
Dich sprechen dann also auch eher Frauen an, die richtig was auf die Beine stellen, und nicht nur das hübsche Mäuschen mit der hübschen Stimme in der ersten Reihe machen.
Tiger Lilly Marleen: : Ja, total. Voll! Und das war auch schon immer so (lacht).
Authentizität und „The Voice of Germany“
Um zurück zu den großen Männern zu kommen… mit Köfte von Mad Sin hast du ja auch schon ein paar musikalische Sachen gemacht und mit The BossHoss genauso. Beide Bands gehen ja maximal auseinander, was die Sicht auf Castingshows und Erfolg angeht. Wie ist deine Meinung zu dem Thema?
Tiger Lilly Marleen: Also als wir 2009 Vorgruppe von The BossHoss waren, waren die ja noch nicht so übermäßig berühmt wie jetzt. Ich gönne den Jungs das total – die haben mit ihrem Cowboyimage einfach ihre Nische gefunden und schöpfen die jetzt in allen Bereichen voll aus. They milk the cow. Als Musiker weißt du einfach nicht, was morgen ist, da kann man schon mal alles mitnehmen. Auf der anderen Seite ist es ein schmaler Grat, dann noch ein authentischer Musiker zu bleiben. Wenn man aber eine „mediale Figur“ sein will, ist das auch ok. Die Schiene von TheBossHoss würde ich jetzt nicht fahren.
Das heißt, du würdest dich nicht bei „The Voice of Germany“ bewerben?
Tiger Lilly Marleen: Nein, nein, nein… da kannst du danach jegliche Authentizität vergessen. Es tut mir aber leid, wie das mit Matt Voodoo war, wenn du darauf anspielst [Ex-Gitarrist von Mad Sin, der die Band nach seinem Auftritt bei „The Voice“ verlassen musste; Anm.d.Red.]. Ich kenne Matt Voodoo, er ist ein total netter Typ und ich kann verstehen, dass er das gemacht hat. Ich will gar nicht erzählen, warum oder was… Für ihn als Musiker ist alles noch schwerer, weil er aus den USA kommt usw. – da hängt ja noch ein ganzer Rattenschwanz dran. Deswegen kann ich das bei ihm wirklich eher verstehen. Wie das jetzt alles gelaufen ist und dass sich da jetzt so viele so aufregen, finde ich ein bisschen schade. Man kann schon verstehen, warum er es gemacht hat. Man hat ja gelesen, dass Mad Sin nicht ganz informiert waren und dass eben nicht so die Kommunikation da war, deswegen kann ich beide Seiten schon verstehen. Irgendwie. Aber ich habe damit ja auch zum Glück nichts zu tun und die anderen machen einfach, was sie für richtig halten (lacht).
Der Traum vom Erfolg
Wenn du dir Erfolg traumhaft ausmalen könntest, wie würde der Weg denn für dich aussehen? Wie würdest du definieren, dass ihr es geschafft habt?
Tiger Lilly Marleen: Also, ich habe neben meinem Ego-Problem auch ein Kindheitstrauma… aber ich kenne meine Probleme ja zum Glück (lacht). Aber mein Hauptproblem ist, dass ich Erfolg an Geld messe. Und in dem Sinne habe ich es natürlich noch nicht geschafft (lacht).
Meinst du, du hast es geschafft, wenn du dein Traumhaus und den dritten Ferrari hast?
Tiger Lilly Marleen: Nein, ich habe ja auch noch so einen kleinen Realitätssinn, deswegen sage ich: Wenn ich von Musik leben kann. Das ist natürlich ein weit gefasster Begriff. Wenn ich einfach nur mal von GEMA-Einnahmen und Gagen und allem, was damit zusammenhängt, einen Betrag im Monat hätte, von dem ich die Miete zahlen kann, und dies und das – es müssen ja nicht sofort die Millionen sein – dann, würde ich sagen, hätte ich es geschafft. In dem Sinne. Selbstständig zu sein oder irgendwas auf die Beine zu stellen, ist eben ein Fass ohne Boden, da ist man Tag und Nacht dabei, bis es steht. Ich bin auch nicht der verschwenderische Typ. Ich achte auch auf unsere Ressourcen und Verschwendung jeglicher Art finde ich ganz furchtbar.
Dann können wir ja gleich mal über 2013 sprechen. Habt ihr Pläne oder ein neues Album in der Mache?
Tiger Lilly Marleen: Ja, wir sind gerade mitten im Songwritingprozess. Das ist auch gerade besonders spannend, weil wir mit Highko Strom seit 2012 einen neuen Gitarristen haben. Bisher haben wir ja hauptsächlich Konzerte gespielt und die letzte Platte promotet. Jetzt ist er beim Songwriting dabei und da kommt noch mal ein ganz neuer Einfluss in den Prozess. Die nächste Bonsai Kitten-Platte kommt dieses Jahr auf jeden Fall, vielleicht im Spätsommer oder Herbst 2013.
Aus welchem Bereich kommt er?
Tiger Lilly Marleen: Er ist eher so der Punkrocker, während der Schlagzeuger früher auch viel Death Metal und Rock’n’Roll gehört hat. Ich habe früher viel Hardcore gehört, aber auch Popmusik. Eine wilde Mischung eben. Und Krczycz, unser Kontrabassist, hat früher viel bei Liedermachern mitgespielt und macht jetzt auch noch Polka. Eine sehr verquere und lustige Mischung also, und wir sind alle sehr gespannt, was dabei rauskommt (lacht).
Vom Gefühl zum Text zur Melodie zum Song
Wie macht ihr das dann konkret mit dem Songwriting? Die Texte kommen ja vor allem aus deiner Feder.
Tiger Lilly Marleen: Ja, voll. Meistens habe ich auch Texte, bevor ich eine Songidee dazu habe. Ein Thema, das mich beschäftigt, worüber ich schreiben muss oder will oder meine Gefühle… (rollt die Augen). Und dann fange ich an, mir dazu Melodien auszudenken und manche Lyrics bringen ja auch schon Melodien mit sich. Die haben schon so einen bestimmten „Sing-Sang“ in sich. Dann setze ich mich z.B. mit dem Gitarristen zusammen und wir bringen Melodie und Text grob zusammen. Highko hat auch Output ohne Ende: Hier mal ein Riff, da mal eine Melodie, dann sucht man, was da von uns beiden zusammenpasst.
Das nehmen wir dann meistens auf und schicken das an die anderen. Etwas später im Proberaum hat sich Alexx, der Schlagzeuger dann schon einen Groove überlegt, der Bassist hat ein paar Akkorde dazu komponiert, und dann probieren wir aus, was zu dem Song passt und wie man ihn aufbauen kann – so wie es eben auch sein soll. Es ist nicht so, dass ich sage: „Das ist mein Song und der soll so und so gespielt werden.“ Wir ziehen alle an einem Strang in dieser Band, hören uns zu und jeder kann sich einbringen. Ich sehe mich in diesem Sinn auch nicht als Band-Leaderin, weil ich die anderen Musiker nicht bezahle und sage: „Jetzt spielt mal, was ich will.“ Wir machen das alle zusammen und arbeiten gemeinsam an der Verwirklichung von Bonsai Kitten. Das finde ich dann auch am Schönsten so, denn das war ja nicht immer so.
Prominente Unterstützung
Aber oft seid ja nicht nur ihr vier beteiligt. Du bist ja auch ganz gut darin, andere Prominenz anzuschleppen.
Tiger Lilly Marleen: (lacht mit Unschuldsblick) Wie meinen?
… zum Beispiel sprichst du gern Leute in Bars an, die sich dann quer über den Großen Teich an eurer Platte beteiligen…
Tiger Lilly Marleen: Ach, (lacht) du meinst Danny B. Harvey! Ja, das war witzig. Eigentlich hatte ich ihn im „Wild at Heart“ bei seinem Konzert getroffen und mich vorgestellt. Er hatte schon von Bonsai Kitten gehört und da er am nächsten Tag zurück nach Texas fliegen musste, ging das Gespräch jetzt auch nicht so lange. Er hat dann zuerst über Facebook geschrieben und vorgeschlagen, dass wir mal was zusammen machen. Ich hatte ihm nämlich auch eine CD mitgegeben, die fand er wohl super. Ich habe dann geantwortet, dass wir auch gerade im Studio seien, und da wollte er unbedingt mitmachen. Wir haben ihm dann die Rohversion von „That’s Why The Lady Is A Vamp“ zugemailt, weil seine Gitarre und sein Stil dazu gut passen würden. Er hat dann einfach drei Takes aufgenommen und uns zugeschickt.
Bei dem Video zu „Don´t You Get Too Drunk To Fuck“ habt ihr ja auch jede Menge Promis mit dabei. Wie habt ihr das gemacht?
Tiger Lilly Marleen: Das war eigentlich nicht so geplant, das hat sich einfach ergeben. Ich habe meinen Mund immer wieder verschieden geschminkt und den Song „Don´t You Get Too Drunk To Fuck“ lippensynchron gesungen und das aufgenommen. Daraus habe ich dann ein Video nur von meinem Mund zusammen geschnitten und auf mein Smartphone geladen. Ich wollte verschiedenste Leute und Passanten drehen, die sich mein Telefon mit meinem Mund-Video vor ihren Mund halten und daraus ein offizielles Video für den Song machen. Ich bin also 2012 immer mit der Kamera in der Tasche rumgelaufen, wo immer ich war. Es gab auch einen Aufruf, dass sich jeder das Video runterladen kann und einen Teil zum Endprodukt beitragen kann, in dem er sich selber mit meinem Mund-Video filmt. Das haben auch ein paar gemacht, die im Video zu sehen sind.
Da wir in der Zeit öfter auf Festivals gespielt haben oder mit anderen größeren Bands zusammen, kam dann die Idee auf, doch auch diese Musiker mit einzubinden. So nach dem Motto: „Hey, du kennst mich zwar nicht, aber hast du nicht Lust… der Song heißt übrigens ‚Don’t You get Too Drunk To Fuck‘, damit hast du doch kein Problem, oder?“. Alle fanden es irgendwie witzig und haben mitgemacht, es gab echt nur zwei, drei, die es nicht machen wollten. Sonst war sich wirklich keiner zu blöd dafür. Das war cool, wenn da so ein Hardcore-Sänger von Sepultura mitmacht. Nach Außen gibt er sich völlig „böse und gefährlich“, ist sich aber nicht zu schade für so eine Aktion. Das ist doch total super!
Hier ist noch mal der Link für alle, die das Video noch nicht gesehen haben:
Kurz – eigentlich läuft alles, solange man dranbleibt.
Tiger Lilly Marleen: Ja, das ist eigentlich ein Lebensmotto (lacht).
Dann kann dir nur noch für das Gespräch danken und euch weiterhin viel Erfolg wünschen!
Tiger Lilly Marleen: Danke! Und vielen Dank auch für Deine Zeit und das Interview!
Checkt diese Links für weitere Infos zu Bonsai Kitten:
www.bonsai-kitten.de
www.facebook.com/bonsaikittenband
www.youtube.com/bonsaikittenband
Hallo,
ich habe gerade zufällig das Interview gelesen und einen kleinen Fehler bemerkt:
Ein schmaler „Grad“ wird mit „t“ geschrieben, es handelt sich nicht um eine Temperaturangabe sondern um den physischen schmalen Weg, der auf beiden Seiten abfällt.
Viele Grüße,
Anne
Na, da bin ich aber froh über dein Adlerauge 🙂