(VÖ 14.9.2012) Zwei Männer, ein Kontrabass, ein Drumset und eine Gitarre. Fehlt da nicht jemand? Oder Etwas? Nein. Primitive Rock’n‘Roll nennen Crazed und Frantic ihren dumpf-wummernden Mix aus sparsamstem Rockabilly, Blues und Punk, den sie mit ihrem Debüt-Album vorstellen.
Alles begann damit, dass ich per Zufall dieses Video entdeckte:
Die Qualität ist nicht die Allerbeste, aber der Sound hat mich fasziniert: Rau, ungeschliffen, energisch – und wenn Leute mit ihren Füßen etwas anderes machen, als mit den Händen, bin ich sowieso schon mal beeindruckt. Ich wollte also mehr wissen und begab mich auf Banderkundung: The Mortars wurden 2010 gegründet und sind also schon eine ganze Weile mit ihrem Primitive Rock’n’Roll unterwegs. Sie sind stets gewillt, sich zu feiern – die Zeile „We are The Mortars“ kommt in ihren Songs noch öfter vor als ihr zweiter Lieblingsausdruck „Facefuck“.
Nun haben Dominik Fink aka Crazed an Gitarre und dem auf das Nötigste reduzierten Drumset und Johannes K. Kots aka Frantic am Kontrabass ihr Debütalbum rausgebracht. Ihre 13 Songs über Sex, Drugs & Rock’n’Roll, plus Zombies und punkig angehauchten Trash wurden in Eigenproduktion veröffentlicht. Ihr Beat, der mich auf dem Live-Video so faszinierte, hat über die drei Jahre und auch im Studio nichts von seinem elektrisierenden Powerdrive verloren. Diese Scheibe muss man laut hören – besser noch: Das muss man live erleben.
Ich weiß nicht, ob The Mortars auf die Dauer mehr sein können als ein Experiment. Ob der Primitive Beat den Rock’n’Roll über mehrere Alben tragen kann – und zwar so, dass man nicht das Gefühl hat, immer wieder den Erstling zu hören. Aber darüber mache ich mir dann Gedanken, wenn es soweit ist. Bis dahin – genieße ich das Experiment! Hail, hail, The Mortars!
Bewertung: 3,5/5
Highlights: We Are The Mortars, Facefucked By A Mortar, Primitive Rock’n‘Roll