Gerockt, nicht geschüttelt #8: Mit dem falschen Fuß aufgestanden, denselben auch noch am Bettpfosten gestoßen, fluchend ins Bad gestolpert und sich am Zahnpastaschaum verschluckt, Kaffeemaschine explodiert… Murphy’s Law, to be continued. Wo endeten solche Tage, wenn es nicht Musik gäbe?
Damit meine ich Musik im Allgemeinen und Musik-Videos im Spezielleren. An Murphy-Tagen kenne man eigentlich nur zwei Alternativen: Entweder mit meiner persönlichen Hass-Playlist Unmut und Misanthropie ins Grenzenlose steigern oder ich starte mit visuellen Albernheiten eine Offensive auf die verkrampften Lachmuskeln. Hier kommen meine persönlichen Favoriten:
Nr. 1: Walk Off The Earth aus Kanada mit „Backin‘ Up Song“: Eigentlich ist die wahre Geschichte dieses Songs eine ganz schön üble, denn die „Lyrics“ entstammen dem Augenzeugenbericht eines Raubfalls. Aber wie schon Stefan Raab aus einem Maschendrahtzaun Gold machte, entwickelte sich die kleine Eiserne Lady vom Opfer eines Ladenüberfalls nicht nur zur Heldin, sondern auch gleich noch zur Geschichtenerzählerin. Und wer könnte das schöner darstellen, als die spaßgeprüfte WOTE-Crew?
Nr. 2 und ein echter Klassiker: Die amerikanische Rockband OK Go mit „Here It Goes Again”. Wenn man sich das so anschaut, fühlt man sich schlagartig in die schlimmsten Achtziger versetzt, denn bei dieser Laufband-Akrobatik können Madonnas Aerobic-Lookalike-Videos getrost einpacken. Umso verwunderlicher: Dieses Video erschien gerade mal 2006, wurde tatsächlich in einem Stück durchgefilmt und sogar live performt. Das muss ihnen erst mal einer nachmachen! Fand übrigens auch die Grammy-Jury der Kategorie „Best Short Form Video“.
Die Herren haben übirgens generell ein Faible für nicht zu überbietende, choreographische Albernheiten. Ihr Tanz zu „A Million Ways“ ist bis heute ihr Markenzeichen.
Nr. 3: Wenn gar nichts mehr hilft (bei Langeweile, Wut oder sozialer Einsamkeit), hilft Chatroulette! Das Konzept dahinter: Über die gleichnamige Internetseite werden willkürlich ausgewählte Fremde per Webcam miteinander verbunden. Klar, dabei kann eine spannende Unterhaltung rauskommen, aber die Wahrscheinlichkeit, auf einen spärlich bekleideteten Herrn mit zweifelhaften Absichten zu treffen, ist bei weitem größer. Im Fall des Carly Rae Jepsen-Covers „Call Me Maybe“ ist der spärlich bekleidete Herr der Performance-Künstler Steve Kardynal. Sein Motto: „Today you need to smile. You need to smile so big it hurts your cheeks.” Bitte sehr!
… und wenn Murphy jetzt nicht lachend das Weite sucht, dann hilft wirklich nur noch die Hass-Playlist. Die passende Kolumne dazu? Folgt.