(VÖ 23.03.12) Alle, die gut aufgepasst haben, konnten das neue Album der Australier bereits vorab im Stream hören. Und wer das getan hat, weiß: Diese Jungs sind gut. Und viel zu unbekannt. „Pop Jam“ nennen sie ihr Genre, und was auch immer das bedeutet – großartig ist’s!
Pond? Wie, erst einmal mit der längst getrennten Musikergruppe aus Oregon verwechselt? Oder einfach noch nie gehört? Tja. Who the f*** is Pond? Weil es so wunderschön ist, wird an dieser Stelle einfach zitiert: „Pond was born under a mulberry tree in Daglish, Western Australia, by Joseph Ryan, Nick Allbrook and Jay Watson. Under said mulberry tree they conceived the idea of an album and tropical psychedelic idiocy that they performed that night at a friends party in North Perth.“
Das klingt wie ein Märchen und ein bisschen mutet die Geschichte von „Beard Wives Denim“ tatsächlich so an. 2010 verschanzte sich die Band mitsamt all ihren Freunden, Instrumenten, Verstärkern und Studiozubehör in einem netten Farmhaus in Eagle Bay und nahm innerhalb von zwei Wochen diesen fragmentierten, geräuschvoll-bunten Psychedelic Rock-Traum auf. Ohne besondere Bärte oder Ehefrauen, aber möglicherweise immerhin in Jeans. Soweit zumindest der Mythos. Fakt ist, dass die großen Vorbilder Neil Young, Grateful Dead und The Band sich hier zu einem ganz eigenen Klangteppich verweben und daraus mit ein wenig Feinschliff im Poon’s Head Studio ein faszinierendes neues Stück Musik entstanden ist.
Über das Album selbst sind eigentlich gar nicht viele Worte zu verlieren: Fröhliche Drumeinlagen, gute bis schrillgute Gitarren, hypnotischer Gesang, einfallsreiche Geräuschkulisse – in den bis zu 5 ½ Minuten langen Tracks kann man sich regelrecht verlieren. In jedem Einzelnen ist dabei Zeit für ausschweifende Instrumentaleinlagen und Soundexperimente, und man glaubt die Band beinahe im Nebenraum, so unmittelbar nah klingen Musik und Gesang.
Besonders empfehlenswert zum Rein- und Weiterhören sind das stromlinienförmige „Elegant Design“, das basslastige „You Broke My Cool“ und das extrem gutgelaunte „Dig Brother“. Aber eigentlich machen diese drei Songs nur Appetit auf mehr! Viel ist über die verehrten Musiker übrigens nicht heraus zu finden. Aber wer auch immer sich neben den Pseudonymen von Wirey P. Buddha über Annabell Acidtree bis Ayayayai noch verbirgt – diese Family-and-Friends-Band rockt und den Namen „Pond“ sollte man sich merken.
Bewertung: 4/5
Highlights: Elegant Design, You Broke My Cool, Dig Brother